StMWi/Bastian Brummer
Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken, Laudatorin Claudia Wackerbauer, Clearaudio-Marketing-Managerin Katharina Dilger, Clearaudio-Geschäftsführerin Veronika Suchy, Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt und Dr. Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerks kammern (v.l.n.r.).

Eintauchen in eine andere Klangwelt

Vier mittelständische Unternehmen aus dem Freistaat haben im vergangenen Jahr den Exportpreis Bayern erhalten. „Der Exportpreis ist der Oscar des Exports, das Bambi der Außenwirtschaft. Bayerische Unternehmen sind weltweit konkurrenzfähig und bieten oft einzigartige Leistungen. Wir unterstützen unseren Mittelstand konsequent und zeigen den Unternehmen frühzeitig neue Märkte auf – u.a. durch eine ambitionierte Außenwirtschaftsstrategie. Die Sieger zeigen: Bayern ist Innovationsstandort und der Mittelstand der Motor dafür“, lobte Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt bei der Preisverleihung in München.

Ekstase für Musikliebhaber
In der Kategorie Handwerk wurde die Clearaudio electronic GmbH aus Erlangen ausgezeichnet. Das Unternehmen fertigt Premium-Plattenspieler und Tonabnehmer, die in 89 Länder exportiert werden. „Mittlerweile beträgt unser Exportanteil über 85 Prozent“, berichtet Geschäftsführer Robert Suchy. Die Geräte, die für unvergleichliche Präzision und Klangqualität bekannt sind, verfügen über Laufwerke aus hochverdichteten Mehrschichthölzern, Titan, Edelstahl, Aluminium und eigens entwickelten Hochleistungskunststoffen. Die Schwingungen der Schallplatten werden von Tonabnehmern erfasst, deren Herzstück aus Spulen aus reinem Gold besteht mit Drähten, die dünner sind als ein menschliches Haar. Hinzu kommt die eigens auf das Gerät abgestimmte Elektronik. „Unsere Eltern hatten vor 45 Jahren die Vision, konservierte Musik so qualitativ hochwertig wie nur möglich hörbar zu machen. Diese Vision führen meine Brüder und ich fort“, erzählt Geschäftsführerin Veronika Suchy.

Die Laudatorin Claudia Wackerbauer, Geschäftsführerin der gleichnamigen Maschinenbaufirma im oberbayerischen Ampfing, lobte in ihrer Rede „die Perfektion im Bereich analoger Musikwiedergabe, bei der weltweit Musikliebhaber und Technikfans gleichermaßen in Ekstase geraten“. In der Manufaktur entstehen alle Stücke in Handarbeit und mit Unterstützung lokaler Partner. Das Unternehmen beschäftigt neben Ingenieuren auch Feinmechaniker und Uhrmacher. Um noch höhere Qualitätsstufen zu erreichen, arbeitet Clearaudio mit dem Fraunhofer- Institut und der Universität zusammen. Die Firma garantiert, dass Ersatzteile über 10 Jahre verfügbar bleiben; zudem sorgen strikte Qualitätskontrollen für die Lang lebigkeit der Produkte. Auch bei der Fertigung setzt die Firma auf Nachhaltigkeit: 70 Prozent des täglichen Strombedarfs liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Werksgebäudes.
Seit 2007 verleiht das bayerische Wirtschaftsministerium jährlich den Exportpreis, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern, dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag und Bayern International. Ausgezeichnet werden Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern, die international besonders erfolgreich sind.

Quelle: DHZ Ausgabe 3/2025 Bayern, S.9 „Eintauchen in eine andere Klangwelt“